Auf der Matte der Weltbeste

Sein Name: Nils Stump. Seine Disziplin: Judo. Sein bisher grösster Erfolg: Weltmeister in Doha in der Gewichtsklasse bis 73 kg. Damit schrieb er Schweizer Sportgeschichte. Wir haben mit dem 26-jährigen Judoka gesprochen: Wie in Uster alles angefangen hat und wie man Weltmeister wird, lesen Sie hier im Interview.


Der erste Schweizer Judo-Weltmeister der Geschichte. Was ist das für ein Gefühl?

Es war unbeschreiblich. Ein unvergesslicher Tag voller Emotionen. Ich hatte so lange auf dieses Ziel hingearbeitet. Schon als Kind träumte ich vom Weltmeistertitel. Und den jetzt im Sack zu haben ist einfach grossartig.


Wie, wann, wo fing alles an?

Ich war etwa sieben Jahre alt. Meine Eltern suchten für meinen Bruder und mich einen Sport, bei dem wir etwas Energie loswerden konnten. Wie es der Zufall so wollte, war der Judo-Club Uster nur fünf Minuten von unserem Zuhause entfernt. Es hat mich sofort gepackt.


Inwiefern hat dich Uster für deine Karriere geprägt?

Uster spielte insbesondere zu Beginn meiner sportlichen Laufbahn eine wichtige Rolle. Im Judo-Club konnte ich auf einen talentierten Trainer zählen, der mich motivierte und mir eine solide Basis vermittelte. Danach durfte ich zur Kunst- und Sportschule Uster, wo ich mein Programm professionalisieren konnte. In und mit Uster habe ich mich laufend verbessert und weiterentwickelt.


Was steckt hinter deinem Weltmeistertitel?

Jahrelanges Training. Und man muss auch auf gewisse Dinge verzichten. Du kannst nicht jedes Wochenende in den Ausgang und solltest ein wenig auf deine Ernährung achten. Aber das hat mich nie gestört. Umso schöner ist es, wenn dann an diesem alles entscheidenden Tag alles passt und du belohnt wirst.



Bild: ZVG


Und welches Frühstück macht einen Weltmeister?

Nichts Aussergewöhnliches. Meistens esse ich einfach ein paar Scheiben Brot und trinke einen Kaffee.


Welche Lebenslektionen hast du durch deine Sportkarriere gelernt?

Diszipliniert zu sein. Den Willen aufzubringen, sich auf ein bestimmtes Ziel zu fokussieren und dranzubleiben, bis es erreicht ist. Das hilft natürlich auch im Leben.


Wer ist Nils Stump abseits der Judo-Matte?

Schwer zu sagen. Andere können das sicher besser beurteilen. Neben der Matte bin ich eher ein ruhiger Typ, der die Natur geniesst und gerne mit Freunden am See etwas auf den Grill schmeisst.


Welche Rolle spielt für dich Energie?

Als Spitzensportler ist Energie essenziell. Wir brauchen viel Energie, damit wir in den Trainings auch möglichst viel herausholen. Danach müssen wir wieder Energie tanken, um optimal zu regenerieren und für die nächste Einheit bereit zu sein.


Was kommt als Nächstes?

Mein nächstes grosses Ziel ist die Goldmedaille an den Olympischen Spielen in Paris 2024. Wir arbeiten konzentriert darauf hin und werden bereit sein, wenn es losgeht.


Du hast jetzt viele Jugendliche für Judo begeistert. Was gibst du Ihnen auf den Weg?

Spass zu haben – das ist das Wichtigste. Wenn man Judo dann als Leistungssport weiterverfolgen will, führt an hartem Training kein Weg vorbei. Und es kann lange dauern, bis die Erfolge sich blicken lassen. Also gross träumen und dranbleiben.


Sprechen Sie Judo?

Der Begriff Judo setzt sich zusammen aus den japanischen Wörtern «ju», was «weich» oder «nachgiebig» bedeutet, und «do» für «Weg» oder «Philosophie». Judo ist also der Weg der Sanftheit oder der Nachgiebigkeit.


Dojo

Ein Dojo ist ein «Ort des Weges». Der Ort, an dem Judo trainiert wird – mit Respekt voreinander und vor dem Sport.

Gi

Gi ist ein weisser, traditioneller Judo-Anzug aus Baumwolle, der aus zwei Teilen besteht, einer Jacke und einer Hose.

Kyu

Kyu bezieht sich auf die Gürtelfarben, die im Judo den jeweiligen Lernfortschritt des Judoka bezeichnen. Sie reichen von Weiss (6. Kyu) bis Schwarz (1. Dan).

Rei

Rei ist ein Gruss, der vor, nach und während des Trainings ausgeführt wird. Als Ausdruck von Respekt und Höflichkeit.

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